Verlegehinweise Betonpflastersteine |
Überprüfung der Lieferung Vor dem Einbau ist das gelieferte Material mit den Bestell- bzw. Lieferscheinangaben auf Übereinstimmung zu prüfen. Ebenso die Qualität. Nach erfolgtem Einbau können Reklamationen wegen erkennbaren Mängeln nicht mehr anerkannt werden. Qualität Farbliche Abweichungen und leichte Strukturunterschiede an der Oberfläche der Steine, vor allem zwischen den verschiedenen Steinformaten, aber auch innerhalb eines Formates, sind technisch unvermeidbar, da natürliche Rohstoffe verarbeitet werden, wie z.B. farbige Edelsplitte aus Hartgestein. (Richtige Verlegeweise: Immer Steine aus mindestens drei Paketen gleichzeitig verarbeiten.) Verlegemaße Bei den angegebenen Maßen handelt es sich um Rastermaße. Wegen technisch nicht vermeidbaren Maßtoleranzen bei der Fertigung, die die Werte der DIN 18501 (Kantenlänge ±3 mm, Steinstärke ±5 mm) jedoch nicht überschreiten, ist es notwendig, die genaue Pflasterbreite und Pflastertiefe durch Auslegen einiger Steinreihen zu ermitteln. Verlegung Die Pflastersteine sind höhen-, winkel- und fluchtgerecht (mit Schnur) zu verlegen. Ausreichenden Fugenabstand berücksichtigen. Soll-Fuge >2 - 3 mm, bei zu befahrendem Pflaster >3 - 5 mm. Niemals knirsch verlegen. Bei Knirschverlegung entstehen Kantenabplatzungen bei der Nutzung und selbst geringste Fertigungstoleranzen der Steine können nicht mehr ausgeglichen werden. Verlegen Sie in Ihrem eigenen Interesse möglichst Steine aus mindestens drei Paketen gleichzeitig. Dies gilt für betongraue wie für eingefärbte Steine. Achten Sie darauf, daß beim Einbau die Steinoberflächen nicht zerkratzt werden. Aus diesem Grund sollten die Steine auch nicht von der Palette heruntergezogen, sondern abgehoben werden. Frostschutzschicht und Tragschicht Die Frostschutz- und Tragschichten (z.B. Mineralbeton, Schotter, Kiessand) sind fachgerecht, entsprechend der zu erwartenden Belastung, auszuführen. Die Bauanweisung gibt die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen in Köln in den "Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen, RStO 86" sowie in "Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Tragschichten im Straßenbau, ZTVT-StB 86/90". Insbesondere bei Schotter-Tragschichten muß darauf geachtet werden, daß die Oberfläche mit abgestuftem Material geschlossen wird, weil sonst das Pflasterbett in die Tragschicht einrieseln könnte. Verformungen der Pflasterdecke wären die zwangsläufige Folge. Bettung von Betonstein-Pflaster Als Material für die Bettung führt die DIN 18318 Sand, Kiessand, Brechsand und Splitt auf. Wir empfehlen ein Bettungsmaterial in der Korngröße 0-2 mm. Die zur Bettung verwendeten Korngrößen sollen denen des Fugenmaterials (vgl. "Fugen") entsprechen, damit bei der Abrüttelung der Steine das Material von unten in die Fugen eindringen kann. So lassen sich auch Steine mit Maßtoleranzen plan einrütteln. Bei Material, das grobkörniger als das Fugenmaterial ist, könnte außerdem die Fugenfüllung in das Pflasterbett eindringen. In der Folge würde das Material verrieseln und die Pflasterdecke ihre Stabilität verlieren. Die Bettung ist in einer Stärke von 4 cm (bei 8 cm Steinstärke) bzw. 6 cm (bei 12 cm Steinstärke) aufzubringen und über Lehren abzuziehen. Anordnung der Pflastersteine Das Verlegemuster ist nicht nur eine Sache der Optik. Auf befahrenen Pflasterflächen spielt es in bezug auf die Lastenverteilung, die Stabilität und die Geräuschentwicklung eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich sollten auf befahrenen Straßen die Steine diagonal zur Hauptfahrtrichtung angeordnet werden. So werden die Lasten über alle vier Steinseiten gleichmäßig verteilt, Schub- und Drehkräfte aufgefangen und die Geräusche, die Autoreifen beim Befahren der Pflasterfläche erzeugen, so weit wie möglich reduziert. Höhe der Steine Pflasterbau Müller GmbH liefert Betonpflastersteine in verschiedenen Höhen. Für befahrene Flächen eignen sich Steine ab 8 cm. Grundsätzlich gilt: Je höher die Steine, desto stärker belastbar sind sie. Zur Erklärung: Durch rollende Lasten wie PKW- oder LKW-Verkehr tendiert der Stein dazu, sich zu drehen. Die Diagonalverlegung (vgl. "Anordnung der Pflastersteine") wirkt diesem Prozeß bereits entgegen. Doch erst durch eine große Steinhöhe wird die optimale Stabilität erreicht, da auch die Stützfläche zwischen den Steinen vergrößert wird. Im Garten- oder Fußgängerbereich können dagegen auch Steine von geringerer Höhe problemlos verwendet werden. Fugen Funktion: Die Fuge wirkt wie eine elastische Abstützung zwischen den Steinen. Ohne ihren dämmenden und isolierenden Einfluß würden sich die Einzelsteine bei der kleinsten Belastung verschieben und die Last könnte nicht mehr an die Tragschicht abgegeben werden. Breite: Die DIN 18318 "Verkehrswegebauarbeiten, Pflasterdecken, Plattenbeläge, Einfassungen" schreibt für Betonstein-Pflaster eine Fugenbreite von 3 bis 5 mm vor. Diese Angaben müssen unbedingt eingehalten werden, um Beschädigungen der Steine durch Kantenabplatzungen o.Ä. zu vermeiden. Abstandhalter: Um Ihnen eine fachgerechte Ausführung zu erleichtern, werden einige unserer Pflastersysteme bereits ab Werk mit seitlichen Abstandhaltern versehen. Da eine weitere Funktion der Fugen darin besteht, die produktionstechnisch bedingten kleinen Maßabweichungen zwischen den Einzelsteinen auszugleichen, darf das Vorsprungsmaß der Abstandhalter nicht identisch mit dem Maß der Sollfuge sein. Material: Nach DIN 18318 sind als ungebundenes Fugenmaterial Sand, Kiessand, Brechsand oder Splitt zu verwenden. Geeignete Körnungen sind nach DIN 18318: Sand 0/2 mm oder 0/4 mm, Splitt 1/3 mm oder 2/5 mm oder ein kornabgestuftes Brechsand-Splitt-Gemisch 0/5 mm. Wir empfehlen ein Füllmaterial in der Korngröße 0 - 2 mm. Auf jeden Fall muß das Fugenmaterial trocken und sauber sein. Das heißt, es darf keine färbenden Feinstanteile enthalten, die sich in die Poren der Oberflächen setzen können und für eine gewisse Zeit eine Farbveränderung verursachen. Auf keinen Fall lehmhaltigen Sand oder Mörtel verwenden, um eine farbliche Beeinträchtigung der Steinoberfläche zu vermeiden. Zum Verfugen heißt es unter 3.3.3 in der DIN 18318: "Die Pflasterfugen sind mit Fugenmaterial zu schließen. Wird ungebundenes Fugenmaterial ... verwendet, ist dieses vollkommen einzufegen bzw. unter Wasserzugabe einzuschlämmen. Das Schließen der Fugen muß kontinuierlich mit dem Fortschreiten des Verlegens beibehalten werden. Nach dem Rütteln sind die Fugen erneut zu schließen. Die Pflasterfläche ist nach dem Verfugen zu reinigen und anschließend gleichmäßig bis zur Standfestigkeit zu rütteln". Abrütteln Der gut gesäuberte Belag darf nur in trockenem Zustand - von den Rändern zur Mitte hin - mit einer Rüttelplatte (AT 1000/2000) bis zur Standfestigkeit eingerüttelt werden. Höhenunterschiede nicht mit Gewalt durch Weiterrütteln ausgleichen. Farbige Pflastersteine, wie auch solche mit feingestrahlter und wassergestrahlter Natursteinoberfläche, müssen mit einer Rüttelplatte mit Kunststoffüberzug gerüttelt werden. Nach dem Rütteln und dem nochmaligen Einsanden der Fugen kann der Pflasterbelag sofort benutzt werden. Tip aus der Praxis Vor dem Abrütteln der verlgten Fläche sollte die Steinoberkante max. 1 cm höher liegen als die gewünschte Einbauhöhe, da das Pflaster sich durch das Abrütteln um ca. 1 cm senkt. Verlegung in Mörtel Die Pflastersteine werden üblicherweise in ein Sandbett verlegt (Vermeidung von Ausblühungen). Sollten die Pflastersteine in Mörtel verlegt werden, muß dieser so beschaffen sein, daß er durch die Fugen eindringendes Wasser in den Unterbau versickern läßt. Ist aber der Bettungsmörtel dicht, müssen auch die Fugen dicht verfugt sein, damit kein Wasser eindringen kann (Nässestau! Hochfrieren bei Frost und Ausblühungen!). Aufbau einer Pflasterfläche Der Aufbau einer befestigten Fläche wird unterteilt in den Oberbau, der aus dem Pflaster, der Fugenfüllung, Bettung und Tragschicht besteht. Ein spezieller Unterbau, der auf dem natürlichen Untergrund errichtet wird, dient vor allem als Frostschutzschicht. |